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Geschichten aus Slowenien

Wette, Aufstieg und Verbundenheit: Janja Garnbret auf dem Gipfel des Triglav

Nach ihrem Sieg bei den Olympischen Spielen in Tokio hielt Janja Garnbret ihr Versprechen: Gemeinsam mit dem legendären Bergsteiger Tomo Česen bestieg sie den Triglav – das Symbol Sloweniens.

Alles begann mit einer harmlosen Wette mit ihrem Trainer vor den Olympischen Spielen in Tokio: Wenn sie die Goldmedaille gewinnt, wird sie auch den Triglav, das Symbol Sloweniens, erobern. Die Idee dieser Besteigung schwirrte Janja schon seit Jahren im Kopf herum. Sie sprach oft mit ihren Freunden darüber, doch es fehlte dafür immer die Zeit. Obwohl sie körperlich fit war, war Wandern nie ihre wahre Leidenschaft. Vor den Olympischen Spielen in Paris spürte sie jedoch, dass der richtige Moment gekommen war, ihr Versprechen und ihren lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Sie begab sich nicht allein auf diese besondere Reise. Für die Besteigung des Triglav wählte sie einen legendären Alpinisten, Bergführer und Mentor, zu dem sie eine besondere Verbindung hat: Tomo Česen.

Triglav: das Symbol Sloweniens

Hoch, geschätzt, inspirierend. Triglav ist nicht nur ein Berg. Mit 2.864 Metern ist er nicht nur der höchste Gipfel Sloweniens, sondern auch ein Symbol für slowenische Identität, Zugehörigkeit, Stolz und Mut. Sogar ein altes slowenisches Sprichwort besagt:

„Du bist kein echter Slowene, bis du den Triglav erobert hast.“

Eine Gruppe von Kletterern steigt einen felsigen Bergrücken hinauf mit Blick auf steiles Gelände und ferne Gipfel unter blauem Himmel.

 

Für Janja waren diese Worte mehr als nur ein Sprichwort. Sie waren eine Herausforderung, vielleicht sogar eine Berufung. Und doch – ihre Beziehung zum Triglav war alles andere als einfach. Nicht, weil sie es nicht geschafft hätte. Sie hat im Sportklettern immer wieder globale Meilensteine ​gesetzt. Und wie sieht es mit Bergwandern aus? Das ist eine ganz andere Geschichte.

Zwei rote Wanderschilder mit Routen und Zeiten stehen auf einem Grat mit Blick auf Berge bei Sonnenuntergang und zwei Wanderern.

Von der Wette in Tokio bis zum Gipfel des Triglav

Hinter dieser Geschichte verbirgt sich nicht nur ein Berg, sondern auch eine Wette. Dieses stille Versprechen, das einen Menschen weiter führen kann, als er denkt. Janja versprach ihrem Trainer vor Tokio: Wenn sie Gold gewinnt, wird sie auch den Triglav erobern. Auf den ersten Blick ist dieses Versprechen nichts Besonderes, denn Janja ist im Sportklettern unübertroffen. Der Trainer wusste jedoch, dass das Wandern in den Bergen sie nie so sehr begeisterte wie das Klettern an Wänden oder Felsbrocken. Der Aufstieg symbolisierte daher das Überwinden von Grenzen – natürlichen und inneren Grenzen.

Janja steht auf einer Wiese neben einem Rucksack, trägt ein helles Shirt und eine Kappe, mit Stöcken und Handy am Boden.

 

Als sie in Tokio tatsächlich Gold gewann, vergaß Janja die Wette nicht. Und als die Olympischen Spiele in Paris immer näher rückten, erschien ihr der Gedanke, ihr Versprechen zu brechen, fast wie eine Herausforderung an das Schicksal. Doch sie wusste, dass sie den Triglav nicht alleine besteigen würde – zu zweit ist der Weg immer schöner.

Janja sitzt auf einer Holzbank mit einer Wasserflasche in der Hand, Tomo steht daneben, im Hintergrund Wald und Berge.

 

Deshalb hat sie sich einen außergewöhnlichen Mann als Begleiter ausgesucht: Tomo Česen, eine lebende Legende des slowenischen Alpinismus, ein Bergführer und Kletterer, der den Triglav wie seine Westentasche kennt. Gleichzeitig ist Tomo auch ihr langjähriger Verbündeter und Vertrauter.

Zwischen Janja und Tomo Česen entstand eine besondere Bindung, als sie sechzehn Jahre alt war. Tomo war damals Trainer von Martina Čufar, der Weltmeisterin von 2001, und galt bereits als einer der einflussreichsten Namen im Sportklettern. Obwohl er nie ihr offizieller Trainer wurde, stand er ihr stets mit weisen Ratschlägen und einer anderen Perspektive auf den Sport zur Seite. Seine nachdenkliche, einfühlsame Herangehensweise hinterließ bei ihr einen tiefen Eindruck. „Wir hatten uns immer viel zu erzählen. Unsere Ansichten zum Training und zum Wettkampf sind überraschend ähnlich“, erzählt Janja.

Der scheinbar einfache, aber tiefgründige Satz, der ihr am meisten im Gedächtnis blieb, war:

„Einfache Routen sollten leicht geklettert werden.“ 

Tomo Česen

Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus ihrer Freundschaft eine starke und respektvolle Beziehung voller ehrlicher und tiefgründiger Gespräche. Sie sprachen oft über Sport, das Leben und die Herausforderungen, die Klettern und Wettkämpfe mit sich bringen. Janja nennt ihre Treffen mit Tomo „Therapiesitzungen“, da sie bei einer Tasse Kaffee über alles reden, was sie belastet oder begeistert. So nehmen sie sich fast jeden Monat Zeit für ein ehrliches Gespräch.

Eine Holzhütte mit schwarzem Dach steht zwischen Kiefern in den Bergen, eine Person auf der Veranda, eine geht darauf zu.

Zwei Wanderer mit Rucksäcken und Stöcken gehen einen felsigen Hang mit Büschen hinauf, im Hintergrund ein Gebirgskamm.

Olympiasiegerin und legendärer Bergsteiger gemeinsam auf dem Triglav

In den frühen Morgenstunden haben sich Janja und Tomo gut vorbereitet und gut gelaunt auf den Weg Richtung Triglav gemacht. Das Wetter war perfekt für eine Sommerbesteigung – wolkenloser Himmel und eine frische Bergbrise, die den Morgen erträglicher machte als im Tal. Sie wählten eine Route für den Aufstieg, die ihnen das perfekte Erlebnis bot – mit atemberaubenden Ausblicken und unvergesslichen Landschaften.

Zwei Wanderer gehen auf einem felsigen Pfad zwischen Büschen und Bäumen, umgeben von hohen Bergen unter klarem Himmel.

 

Während des Aufstiegs offenbarte die Landschaft mit jedem Schritt neue Ausblicke – von sanften, blühenden Wiesen bis hin zu hoch aufragenden Felswänden. Zunächst wanderten sie über grüne Weiden, übersät mit farbenfrohen, geschützten Bergblumen. Der Blick reichte bis zum Horizont.

Janja und Tomo gehen mit Rucksäcken und Stöcken auf einem felsigen Pfad, im Hintergrund ein Gebirgszug unter klarem Himmel.

 

Doch schon bald zeigte sich die Natur von ihrer anderen, raueren Seite. Der Weg stieg steil an, die Blumen verschwanden und wurden durch kahle Felsen und herausfordernde, freiliegende Grate ersetzt. Der Triglav zeigte seine rohe, ungezähmte Kraft.

Eine kleine violette Blume wächst zwischen Felsen auf einem Berg, im Hintergrund eine verschwommene Silhouette von Bergen.

Begegnung mit wilden Tieren im Herzen der Julischen Alpen

Ihr Erlebnis bekam märchenhafte Züge, als sie sahen, wie eine Gämse mit unglaublicher Leichtigkeit über steile Felshänge sprang. Diese seltene Begegnung mit einem wilden Tier erinnerte sie an die außergewöhnlich unberührte Natur dieser Gegend. Die Julischen Alpen sind nämlich das Zuhause einer großen Artenvielfalt – von mächtigen Steinböcken, verspielten Siebenschläfern, Rotfüchsen und Murmeltieren bis hin zu Birkhühnern und dem seltenen Braunbären. Sie stellen einen einzigartigen Zufluchtsort dar, in dem die Tiere noch frei in ihrer natürlichen Umgebung leben.

Janja steht lächelnd in gelber Jacke und Helm auf einem Bergpfad, im Hintergrund eine Bergziege.

Mehr als nur ein Aufstieg: Mit Weisheit nach oben, mit Inspiration vorwärts

Auf dem Weg zum Triglav trafen Janja Garnbret und Tomo Česen bei jedem Halt begeisterte Bergsteiger – viele von ihnen wollten Fotos mit der Olympiasiegerin und Bergsteigerlegende machen. In Slowenien ist die Liebe zum Sport und zu Sportlern tief verwurzelt, daher waren dies nicht nur aufregende Momente, sondern auch Ausdruck des Respekts für die Werte, die beide verkörpern: harte Arbeit, Hingabe, Mut und Entschlossenheit. Als Tourismus-Botschafterin fördert Janja Garnbret nicht nur den slowenischen Sport, sondern auch die Werte Sloweniens.

Eine Gruppe Wanderer auf einem felsigen Berg, eine Person fotografiert, andere posieren, im Hintergrund ein Kletterer.

 

Janja war fasziniert von Tomos außergewöhnlichen Kenntnissen der Berge. Als ehemaliger Profi-Alpinist, der auch im Himalaya geklettert war, teilte er großzügig seinen reichen Erfahrungsschatz mit ihr. Eine solche Gesellschaft ist ein Privileg, das die Besteigung des Triglav zu einer wertvollen Lektion und einem inspirierenden Erlebnis macht.

Janja und Tomo sitzen an einem Holztisch im Freien; Tomo betrachtet konzentriert die Karte, während Janja lächelnd umherschaut. Im Hintergrund erstreckt sich eine malerische Berglandschaft.

Janja und Tomo sitzen in Kletterausrüstung auf Felsen; Janja trägt ein violettes Shirt, Tomo eine blaue Jacke mit Seilen um den Körper.

An der Spitze Sloweniens

Sie erreichten den Gipfel des Triglav bereits am ersten Tag. Für den Schlussanstieg nutzten sie zusätzliche Sicherungsausrüstung – Seile, Helme und weiteres Zubehör – um die anspruchsvollen Abschnitte der Route sicher zu überwinden. Nachdem sie den Gipfel erreicht hatten, stiegen sie nach Kredarica ab, wo sie die Nacht verbrachten. Die Berghütte, voller begeisterter Bergsteiger und Alpinisten, die sich auf den Aufstieg vorbereiteten oder ihre Erfahrungen austauschten, bot eine entspannte und lebhafte Atmosphäre. Sie schlossen sich dieser Gesellschaft an – sie spielten Karten, erzählten Geschichten und unterhielten sich bis spät in die Nacht.

Zwei Personen in Kletterausrüstung stehen auf einem Berggipfel vor dem Aljaž-Turm, der Himmel ist klar mit wenigen Wolken.

 

Als Janja auf dem Gipfel des Triglav stand und die herrliche Aussicht auf die slowenische Landschaft genoss, fühlte sie eine tiefe Verbundenheit mit dem Berg. Es war, als wäre der Triglav (ein Symbol slowenischer Ausdauer und Geisteshaltung) Teil ihres eigenen Weges geworden.

„Ich war stolz – jetzt bin ich eine echte Slowenin. Ich habe die Berge und das Bergsteigen immer respektiert, aber wenn man dort steht, erkennt man, wie klein und unbedeutend man ist.“

Janja Garnbret

Dieser Moment wurde durch Tomos Anwesenheit noch bedeutungsvoller. Seine Ruhe und Verlässlichkeit waren für Janja eine Stütze und stille Kraft – eine Erinnerung daran, wie wertvoll es ist, jemanden an seiner Seite zu haben, der den Weg nicht nur kennt, sondern auch versteht. Dank ihm war der Aufstieg zum Triglav mehr als nur eine körperliche Leistung – er wurde zu einem zutiefst persönlichen Meilenstein.

Janja und Tomo lächeln, während sie ein Selfie mit dem Handy vor dem Aljaž-Turm auf dem Gipfel des Triglav machen, umgeben von Berglandschaft.

Vom Triglav nach Paris

Bei den Olympischen Spielen in Paris gewann Janja erneut Gold. Aber es ist schwer zu verkennen, wie wichtig ihre Besteigung des Triglav war. Schließlich war dies nicht nur eine körperliche Herausforderung – es war ein Weg der Selbstreflexion, der Überwindung von Hindernissen und ein symbolischer Schritt, der den Weg zu einem neuen Höhepunkt ebnete. Mit dem legendären Tomo Česen an ihrer Seite entdeckte Janja mehr als nur die Aussicht auf dem Gipfel des Triglav: Sie entdeckte ein neues Maß an Ausdauer und Konzentration, das sie noch weiter nach oben trug. Diesmal nicht über die Wolken, sondern auf das höchste Podest bei den olympischen Spielen in Paris.

Sicher in die Berge – Tipps für sicheres Wandern

Sicherheit an erster Stelle

Die slowenischen Berge (allen voran der Berg Triglav) locken mit ihrer Schönheit viele Menschen aus den Tälern hinauf. Doch sie bergen auch viele Tücken. Das brüchige Gelände, die steilen Felswände und das wechselhafte Wetter erfordern von Bergsteigern höchste Vorsicht. Auch jeder Einzelne bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit – wie körperliche Fitness, Höhenverträglichkeit und Ausdauer. Wir raten Ihnen daher, Ihre Bergtouren sorgfältig zu planen. Vor allem, wenn Sie das Hochland und den Berg Triglav erobern möchten. Schauen Sie sich unsere Empfehlungen an und sorgen Sie für Ihre Sicherheit, wenn Sie in die Berge aufbrechen.

 

Karussell überspringen

Botschafterin des slowenischen Tourismus

Janja Garnbret ist eine der Botschafterinnen des slowenischen Tourismus. Sie ist stolz auf ihr grünes Heimatland und dessen nachhaltige Ausrichtung. Gern unterstützt sie daher Sloweniens Bemühungen, durch seine einzigartigen und erstklassigen Erlebnisse noch bekannter zu werden.

Mir gefällt es, wie sich der Tourismus in Slowenien im Laufe der Zeit entwickelt hat, insbesondere im Hinblick auf die Nachhaltigkeit als zentrale Säule. Dies scheint der wahre Wert der DNA dieser Destination zu sein, und nicht nur das Streben nach grünen Siegel.

Janja Garnbret über den slowenischen Tourismus und seine nachhaltige Ausrichtung

Machen Sie einen Spaziergang durch unsere grüne Geschichte

Sehen Sie sich das interaktive Video an und lernen Sie einige der interessantesten Fakten und grünen Geschichten kennen, die den nachhaltigen Weg Sloweniens enthüllen.

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Koroška – Janja Garnbrets Heimatdestination

Wie eine Wundertüte voller Überraschungen begeistert die Region Koroška mit ihrer authentischen, überwiegend waldigen Landschaft, die ein wahres Paradies für erlebnishungrige Aktivurlauber ist. Im ehemaligen Bergwerk in Mežica, das Teil des Karawanken UNESCO Global Geoparks ist, können Sie mit dem Fahrrad oder Kajak die spannende Unterwelt der Petzen entdecken. Slovenj Gradec ist ein charmantes, historisches Städtchen und ein prima Ausgangspunkt für Ausflüge ins grüne Pohorje-Gebirge.

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