Sloweniens Trümpfe des immateriellen Kulturerbes der Menschheit
Besondere Sorge für den Schutz und die Bewahrung von Bräuchen, Darstellungen, Ausdrucksformen, Wissen und Fertigkeiten ermöglicht die von der UNESCO geführte Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Es handelt sich um wertvolle slowenische Sitten und Bräuche, die sich auf der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO wiedergefunden haben.
Imkerei in Slowenien
Die Imkerei ist fest im slowenischen Bewusstsein verwurzelt. Die slowenischen Imker waren Pioniere der modernen Imkerei. Aus Slowenien kam die Initiative, den 20. Mai zum Weltbienentag zu erklären, der seit 2018 begangen wird. Die Zucht und Pflege von Bienen, die für die Existenz der Menschheit von großer Bedeutung sind, wird in Slowenien von Generation zu Generation weitergegeben, und heute ist die Imkerei für mehr als 12.000 Sloweninnen und Slowenen eine Lebensweise. Auf Initiative der Imker findet in den slowenischen Schulen und Kindergärten einmal jährlich das Traditionelle slowenische Frühstück statt, zu dem auch Honig gehört. Neben der Bienenzucht und der Honigerzeugung ist die Imkerei auch mit den Themen Kultur, Volkskunst am Bienenstock sowie Gesundheit und Wohlbefinden durch Bienenprodukte verbunden. Die Imkerei ist in Slowenien nicht nur in ländlichen Gebieten vertreten. Auch das sog. „Urban Beekeeping“ gewinnt zunehmend an Bedeutung.
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Tradition der Lipizzanerzucht
Das Gestüt Lipica gilt mit 440 Jahren als das älteste Gestüt Europas, das seit seiner Gründung ununterbrochen am selben Ort betrieben wird. Die Zucht der eleganten weißen Lipizzaner stellt ein wichtiges Erbe für Slowenien und noch sieben weiteren Länder dar, die sich an der Nominierung für die Eintragung der Lipizzanerzucht in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO beteiligt haben. Die Lipizzaner spielen seit Jahrhunderten in allen acht Ländern eine symbolische Rolle und repräsentieren auch heute noch zahlreiche Gemeinschaften. Ihre symbolische Bedeutung wird durch mündliche Überlieferung und Volkslieder weitergegeben und zeugt von der engen emotionalen Verbindung zwischen Mensch und Pferd. Lipica als „Zuhause“ der Lipizzaner, ist eine der größten Attraktionen Sloweniens, und zwar sowohl wegen seiner Pferdezuchttradition als auch wegen seines baulichen Erbes und seiner Kulturlandschaft.
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Passionsspiel von Škofja Loka
Der älteste dramatische Text im Gebiet des heutigen Sloweniens wird bereits seit der Barockzeit regelmäßig in den Straßen und Gassen des mittelalterlichen Stadtkerns von Škofja Loka inszeniert. Die reichen Kostüme, die eindrucksvolle Szenographie und die umfangreiche, mehr als 900-köpfige lokale schauspielerische Besetzung locken jedes Mal unzählige Besucher nach Škofja Loka. Es handelt sich um eine einzigartige historische Inszenierung, die aufgrund ihrer Komplexität nur alle sechs Jahre auf dem Programm steht. Das Passionsspiel von Škofja Loka steht auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO.
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Die ‚Tür-zu-Tür-Runden‘ der Kurents
Wenn Sie Ende Februar in Ptuj und Umgebung lautes Kuhglocken-Gebimmel vernehmen, dann wissen Sie, dass der Frühling im Anmarsch ist. Die Glocken sind nämlich Teil der Aufmachung des Kurents, der traditionellen Faschingsfigur, die in den Gebieten Ptuj, Dravsko polje, Haloze und Slovenske gorice zuhause ist. Der Kurent trägt ein Gewand aus Schafsfell, eine Maske mit Hörnern oder Federn vor dem Gesicht sowie rote oder grüne Gamaschen und hohe Schuhe. In der Hand schwingt er eine mit Igelfellen umwickelte Keule, genannt „ježevka“. Der Kurent, der seine Wurzeln in der slawischen Mythologie hat, gilt als Vertreiber böser Mächte und Verkünder des Frühlings und eines guten Jahrgangs. Eine Ehrung dieses Brauches ist das traditionelle Kurentovanje in Ptuj.
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Spitzenklöppelei in Slowenien
Klöppelspitzen sind eine ganz eigene Form von Kunst und ein wichtiges Wahrzeichen der slowenischen Identität. Seit Jahrhunderten entstehen in Slowenien wunderschöne Klöppelspitze-Arbeiten und die Fertigkeit des kunstvollen Kreuzens und Drehens der auf spezielle Holzspulen bzw. Klöppel gewickelten Fäden wird von Generation zu Generation weitergereicht. Als Vorlage dient der sog. Klöppel- oder Musterbrief, eine Schablone mit dem vorgezeichneten Spitzenmuster, die um das zylindrische, in einem Korb oder auf einem speziellen Ständer platzierte Klöppelkissen gespannt wird. In Slowenien sind heute mehr als 120 Klöppelvereine, Klöppelsektionen und Klöppelgruppen tätig. Spitzen dienten seit jeher als modisches Beiwerk und als Verzierung an Kleidung und Haustextilien, inzwischen aber auch als Inspiration in der Kunst, der Architektur und sogar in der Kulinarik.
Die Fertigkeit des Klöppelns wird auch von den Klöppelschulen verbreitet. Am berühmtesten ist die vor 140 Jahren gegründete Klöppelschule von Idrija. Von hier stammt auch die berühmte Idrija-Spitze.
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Trockenmauerbau
Der Trockenmauerbau ist eine Bauart, bei der keine Bindemittel verwendet werden. Das Geheimnis der Stabilität von Trockenmauerwerken liegt in der besonderen Art und Weise der Schichtung von Steinen. Diese Bauart ist fast überall im Mittelmeerraum verbreitet. In Slowenien ist sie in der Karstregion und in Istrien zu finden. Die Fertigkeit des Trockenmauerbaus, die Kenntnisse und Techniken sind in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und vereinen acht europäische Länder, darunter auch Slowenien.
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Hebammenkunst
Sie sind bei uns, wenn wir unseren ersten Atemzug tun. Mit ihrem Wissen und ihren Fertigkeiten sorgen sie für die kontinuierliche Betreuung werdender Mütter vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit. Im Laufe der Jahrhunderte sind Hebammen zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Geburtshilfe geworden. Anfangs wurde diese Tätigkeit in der Regel von älteren Frauen ausgeübt, die keine formale Ausbildung hatten, aber über die nötigen Erfahrungen und Fähigkeiten verfügten, um werdenden Müttern und ihren Neugeborenen zu helfen. Heute wird diese Arbeit von geschultem Gesundheitspersonal ausgeführt, das noch immer auf die Fähigkeiten und Kenntnisse seiner Vorgängerinnen zurückgreift. Wussten Sie, dass die erste Hebammenschule in Slowenien im Jahre 1753 gegründet wurde?
Slowenien ist eines von acht Ländern, die die Aufnahme der Hebammenkunst in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes initiiert haben.